Hilfsdiensttreffen am 13. Mai 2023 in der Grafschaft Wernigerode.
Wieder einmal wurde der Harz als Ziel unseres Treffens auserkoren. Dem Ruf sind 20 Hilfsdienstkräfte gefolgt, um sich bei herrlichstem Wetter auszutauschen. Anwesend waren auch Gäste aus dem X. Ak.-Bezirk.
Der Tag verlief sehr ungezwungen und auf dem Tagesprogramm stand ein äußerst wichtiger und spannender Vortrag der hiesigen Gebietsleitung von den Ursprüngen Preußens und der Rolle, die dabei Albert Friedrich von Hohenzollern (Hochmeister des Deutschen Ordens 1511-1525 und Herzog von Preußen 1525-1568) gespielt hat.
Mit nur 20 Jahren wurde er Großmeister eines einflußreichen Ritterordens. Der Hohenzollernprinz Albrecht von Preußen wurde so im Jahr 1510 zum Vorsteher des Deutschen Ordens gewählt. Im Folgejahr trat er sein Amt als 37. Großmeister an. Ihm sollte niemand nachfolgen. Daß Albrecht der letzte Ordensmeister war, hatte er mit seiner Politik selbst zu verantworten.
Die Säkularisierung seiner Bruderschaft war die Geburtsstunde des Staates Preußen. Albrecht wurde 1490 im fränkischen Ansbach als Sproß der Familie der Hohenzollern geboren.
Westpreußen und das Fürstbistum Ermland gehörten seit 1466 dem polnischen König Sigismund I. Nach einem 13-jährigen Krieg hatte der Orden dem Regenten außerdem einen Treueeid leisten müssen. Diesen erneuerte der neue Großmeister nicht. Er verweigerte den Treueeid und provozierte damit einen Unabhängigkeitskrieg, welcher in einem Waffenstillstand endete.
Der nächste Schritt Albrechts kam dennoch für viele überraschend: 1525 trat der Großmeister zum Protestantismus über. Der Deutsche Orden wurde damit säkularisiert. Im Frieden von Krakau wurde der Ordensstaat in ein erbliches Lehen der polnischen Krone umgewandelt. Albrecht wurde der erste Herzog des Herzogtums Preußen.
Der Reformator Martin Luther spielte bei dieser Entscheidung eine wichtige Rolle: In öffentlichen Reden und Briefen drängte Luther den Hohenzollern zum Bekenntniswechsel. Zwar blieb das polnische Königshaus katholisch, die neue protestantische Religion stand im Königreich allerdings unter einem gewissen Schutz.
Albrecht hatte bei seinem radikalen Schritt also nichts von seinem alten und neuen Lehensherren zu befürchten. In den Herrschaftsgebieten der Hohenzollern im Brandenburgischen wurde die Reformation allerdings vorsichtiger eingeführt. Die Familie wollte den habsburgischen katholischen Kaiser nicht unnötig verärgern.
Zudem erhielten wir einen kleinen Einblick in die Fachabteilung Rechtsstand 1918, welche Arbeit dort erledigt wurde und noch soll. Alle Interessierte wurden dazu aufgerufen, sich bei der zuständigen Stelle zu melden.
Natürlich durfte das traditionelle Singen der Kaiserhymne nicht fehlen. Rundum ein gelungenes Treffen mit neuen und alten Gesichtern.
Dies beweisen die Teilnehmer auch schriftlich:
„Es war ein sehr schöner Nachmittag und es hat uns gefreut, euch wieder zu sehen und neue Bekanntschaften gemacht zu haben. Ich wünsche allen eine gute Heimreise und den Ansässigen noch einen schönen Abend.“
„Auch ich möchte mich für das schöne Treffen bedanken. Mein besonderes Lob an unseren ... für das gemütliche Lokal und den lobenswert geschichtlichen Vortrag. Mal wieder ein sehr gelungenes Treffen vom Ak.-Bezirk IV. Danke und allen Kameraden noch ein schönes Restwochenende.“
„Dank euch allen, daß ihr mit eurer Anwesenheit maßgeblich zu dem sehr harmonischen Treffen beigetragen habt. Wir haben es wieder sehr geschätzt, mit euch zusammen zu sein.
Ganz liebe Grüße.“