Feste Willensbekundung − damals wie heute.

Freudiges trug sich zu im XVIII. Ak.-Bezirk am Sonntag, den 21. Hartung 2024. Neben dem Verteilen von Arbeitsaufgaben, einem regen Gedankenaustausch und dem Kennenlernen von Neuzugängen durfte ein kleiner Kameradenkreis ein weiteres Mal Zeuge sein, wie ein treuer Deutscher seinen Beamten- und Fahneneid freiwillig leistete. Vom zuständigen Meldestellenleiter wurde ihm vorab nähergebracht, was es heißt, diesen Eid abzulegen und welche Konsequenzen ein Meineid hat. So zitierte er unter anderem aus dem Zeitdokument „Der gute Kamerad − Ein Lern- und Lesebuch für den Dienstunterricht des deutschen Infanteristen“ von von Klaß, Weiland Major und Bataillons-Kommandeur aus dem Jahr 1905 die Passagen:

„Der Soldat schwört zu Gott, dem Allwissenden und Allmächtigen, d. h. zu dem Gott, der den Meineid, die Untreue erkennt, auch wenn sie den Augen der Menschen verborgen bleibt, und der die Macht hat, den Meineid in jeglicher Gestalt zu strafen.

Der Soldat schwört einen leiblichen Eid, und bekräftigt seinen Schwur mit dem Spruch: ‚So wahr mir Gott helfe.‘ − Er setzt also Leib und Seele zum Pfande, daß er Wort halten will. Und Gott nimmt den Meineidigen beim Wort, wenn nicht schon auf Erden, dann sicher im Jenseits.

[…] Wer seinen Eid bricht, entgeht als Meineidiger und Verräter aber auch der irdischen Vergeltung nicht; er verfällt harten und vor allem entehrenden Strafen, denn jedem soll es kund werden, daß derjenige, dem nichts mehr heilig ist, nicht einmal sein Mannesschwur, ehrlos ist.“

Sich dieser Folgen bewusst, sprach der sichtlich ergriffene Kamerad die Eidesformeln zu den Klängen der im Hintergrund gespielten Kaiserhymne. Alle Anwesenden lauschten seinen Worten voller Demut und es folgten herzliche Umarmungen und Glückwunschbekundungen.

Feste Willensbekundung − damals wie heute.
Unter Zeugen leistet ein Kamerad freiwillig seinen Beamten- und Fahneneid.

Nicht nur heute, auch damals, etwa am 27. Januar 1916 − vor also genau 108 Jahren an Kaiser Wilhelm II. 57. Wiegenfeste − bekundeten die Deutschen ihre Treue zum Kaiser als ihren Obersten Kriegs- und Feldherren, wie dem historischen Zeitungsartikel aus der Bierstädter Zeitung entnommen werden kann:

Dem Kaiser zum Geburtstage.

Zum zweiten Mal begehen wir im Krieg
Dein Wiegenfest in wehmutsvoller Feier,
Und Deines Volkes Wunsch klingt heut‘ die Leier,
Den heißen Wunsch: Des Vaterlandes Sieg!

O, könnte bringen als Geburtstagsgabe,
Dein neues Lebensjahr des Wunsch‘ Erfüllung!
Doch ruhn‘ die Lose noch in dunkler Hüllung,
Noch reitet durch die Welt der Tod im Trabe.

Doch über allem Weh‘ und allem Leide,
Strahlt in den Seelen und Dein rein‘ Gewissen.
„Ich wollte nicht den Krieg.“ Daß wir das wißen.
Gibt uns die Kraft, daß unser Los entscheide −

Entscheide diesen großen Weltenkrieg!
So ist Dein Volk entschlossen, sich zu scharen
Um Dich, des Reiches Güter treu zu wahren.
So beten wir mit Dir um Deutschlands Sieg!
Dr. Paul Lerch

Kaisers Geburtstag

Vom Kriegslärm wie im Vorjahre umbraust begeht
Kaiser Wilhelm heute seinen 57. Geburtstag.In treuer
Verehrung fliegen ihm, der in Feindesland weilt,
wieder die Wünsche des deutschen Volkes aus allen
Gauen des Vaterlandes zu, klingt ihm aus allen Schüt-
zengräben und Unterständen, aus allen Stammquartie-
ren und besetzten Städten und Dörfern das markige
Hurra seiner tapferen Krieger entgegen. Heil Kaiser
Dir! Millionen stimmen in diesen Jubelruf ein. Millio-
nen, die sich als fester gewaltiger Ring einmütigen
um seinen Thron geschart haben, zu allem
entschlossen, um ihn zu schützen und das Reich, über das
er gesetzt ist.
Anderthalb Jahre tobt jetzt der Krieg, in den uns
verblendeter Chauvinismus und mißgünstiger Neid
hineingezogen hat. Anderthalb Jahre lang schreiben
Deutschlands wehrhafte Mannen jetzt schon an den
Grenzen des Reiches und weit jenseits derselben mit
Feuer und Schwert Weltgeschichte, deren Blätter einen
anderen Text aufweisen, als den Männern lieb ist.
Alle die furchtbare Verantwortung tragen für dies grau-
sige, schreckliche Völkerringen, für all das Blut, das ge-
flossen, für all das Gut, das in loderndem Feuer vernichtet
worden ist, für die zahllosen in Trümmer und
Schutt gelegten Städte und Dörfer. Deutschland und
sein Kaiser haben den Krieg nicht gewollt. Ein Volk,
das 48 Jahre lang unter den Segnungen des Friedens
gelebt hat, dessen Wohlstand sich jahraus jahrein
mehrte, da in friedlichem Wettbewerb im Welthandel
sich mit sichtbarem Erfolge seinen Platz an der Sonne
sicherte, ein solches Volk hat kein Verlangen nach Krieg,
der unter allen Umständen den Fortschritt hemmt und
das Errungene gefährdet.
Und auch Kaiser Wilhelms erste 26 Regierungsjahre
haben der Welt gezeigt, daß er den Frieden liebte. Wäre
es nicht der Fall gewesen, die Gelegenheiten, einen
Krieg zu führen, waren nicht gar so selten. Denken
wir nur an die Marokkokrise! Aber der Kaiser wollte
den Frieden. Und es kam ihm aus dem Herzen, wenn
er vor 18 Monaten bekümmert sagte, er habe den Krieg
nicht gewollt. Wir wissen es, daß er nur gezwungen
das Schwert zu wuchtigen Schlägen aus der Scheide riß.
Wenn auch heute noch die vom englischen und französi-
schen Lügennachrichtennetz überspannte Welt , die vor
dem 2. August 1914 noch nicht so offen voreingenom-
men gegen uns war und mit uns den Kaiser einen
Friedensfürsten nannte, dem deutschen „Militarismus“
die Schuld für die Ereignisse der Jahre 1914, 1915
und 1916 aufbürdete, so können wir uns damit trösten,
daß dauernden Wert nur die Gerechtigkeit haben kann,
daß wir vor unseren Nachkommen in der Geschichte doch
einst als schuldfrei bestehen werden. Und auch unserem
Kaiser wird die Nachwelt das Zeugnis der Friedens-
liebe nicht verweigern.

Immer neue Pläne brüten unsere Feinde aus, um
den Endsieg zu erringen, von dem sie heute noch phan-
tasieren. England, das auf sein Freiwilligenheer so
stolz war, ist sogar dazu übergegangen, die Wehrpflicht
einzuführen. Den alten Aushungerungsplan ersetzt es
durch einen neuen, der uns die Schlinge um den Hals
enger ziehen soll. Mag es noch ein Dutzend neuer Pläne
schmieden, den Sieg über uns erringt es nicht. Die
Parole „Durchhalten!“ gilt dem deutschen Volke auch
weiter als oberstes Gesetz in dieser schweren Zeit. Wir
halten durch: diese drei Worte möge der Kaiser aus
den Jubelrufen des deutschen Volkes an seinem Ge-
burtstag entnehmen. Gewiß, wir hoffen, daß der Friede
bald dem Krieg ein Ende bereite. Wir wünschen und
ersehnen den Frieden. Aber wenn es sein muß, wenn
unsere Feinde es nicht anders wollen, dann möge
weiter das deutsche Schwert rufen und seine Opfer
fordern. Mit dem, was bisher von uns erreicht worden
ist, können wir getrost allem, was kommen mag, ins
Auge sehen um so mehr, als es unumstößliche Ge-
wißheit ist, daß wir auch in der Lage sind, auf wirt-
schaftlichem Gebiet durchzuhalten, wenn wir es nur
wollen. Daß wir es wollen, daß wir fest dazu ent-
schlossen sind, das mögen auch unsere Feinde aus den
Glückwünschen entnehmen, die das deutsche Volk heute
seinem Kaiser darbringt.

Daß wir weitere 108 Jahre und länger durchhalten müssen, hätte damals sicher keiner gedacht. Doch hat sich an dem innigen Wunsch nach Frieden bis heute nichts geändert und so arbeiten wir mit Herzblut, Leidenschaft und Durchhaltevermögen weiter, bis wir dieses Ziel erreicht haben.

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