Zurück dorthin, wo alles begann.
Für den XXI. Ak.-Bezirk ist die Burg Lichtenberg im Grenzgebiet der Bundesstaaten Preußen und Bayern ein besonderer Ort, zumal daselbst das Initialtreffen im August 2020 stattfand. So machten sich am 20. Mai 2023 nach langer Zeit wieder einige Hilfsdienstkräfte, Altgediente wie Neulinge auf nach den Gemäuern der historischen Stätte. Neben Verwaltungsarbeit, der Erfassung einer neuen Hilfsdienstkraft und einer Volkserfassung fand eine Begehung der Spornburg statt, begleitet durch einen Vortrag zur Geschichte des Ortes.
Nach dem Wiener Kongreß, der Europa nach den Eroberungskriegen Napoleons befriedete und neu gliederte, fiel das Ländchen zwischen Blies und Waldlauter den Koburger Ernestinern zu. Als 1830 die Julirevolution zu einem wiederholten Sturz der Bourbonen führte, den Bürgerkönig auf den französischen Thron brachte, da brach der Aufruhr auch in die deutschen Gefilde links des Rheins hinüber. Fernab vom Kernland gelegen, sah sich der Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha nicht im Stande, die Exklave im Rheinland vor den Wirren zu schützen und erbot sich, dem preußischen König Friedrich Wilhelm III., das Territorium zu vermachen. Der Übergang des Lichtenberger Fürstentums an den preußischen Staat und die Beruhigung der Situation vollzog sich rasch; hierzu sei Heinrich von Treitschke, Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert, vierter Teil, zitiert:
Den Badenern raubte die hereinbrechende Reaktion die freie Presse, dem unzufriedenen Völkchen des Fürstentums Lichtenberg brachte sie ein unerwartetes Glück: die Einverleibung in den preußischen Staat. Da die Unruhen in St. Wendel gar kein Ende nahmen, so mußte der Herzog von Koburg nochmals um Preußens Hilfe bitten, und abermals stellten preußische Truppen ohne Kampf die Ordnung her. […] Jetzt sah Herzog Ernst endlich ein, daß er sich dieses entlegenen Besitztums entledigen mußte. Er gestand dem Könige von Preußen (18. Juni 1832), aus eigener Kraft könne er weder die Ruhestörung noch den Schmuggel verhindern, und erbot sich daher das Fürstentum an Preußen abzutreten. […] Also verschwand das Fürstentum Lichtenberg, dessen nationales Selbstbestimmungsrecht den Polen, Franzosen und Süddeutschen so viel Sorgen bereitet hatte, als Kreis St. Wendel in der preußischen Monarchie. Der Schmuggel hörte auf, das verwahrloste Land erholte sich unter einer gerechten Verwaltung, [...].