Volk und Natur sind verbunden.

Unter diesem Motto trafen sich heute Hilfsdienstkräfte aus dem II. B. und dem XXI. Ak.-Bezirk zu einer gemeinsamen Wanderung mitten in der Natur der preußischen Rheinprovinz im Soonwald.

Ausgangspunkt war das Jäger-Denkmal in der Kurpfalz, welches zu Ehren des Erbförsters Friedrich Wilhelm Utsch im Jahre 1913 erbaut wurde.

Ein außergewöhnliches Ereignis war die Einweihung am 13. August 1913, zu der der Kaiser extra aus Berlin anreiste. Zu Ehren dieses Tages bekamen die Kinder in der Region vier Tage schulfrei und alle Förster linksrheinisch des Regierungsbezirkes machten sich auf in den Soonwald, Vertreter des Adels und der Politik waren anwesend und wer irgend konnte, säumte die Reisestrecke des Kaisers von Bingen nach Entenpfuhl. Kurzum: Das Volk kam mitten in der Natur zusammen.

Warum dieses Denkmal solch eine Bedeutung hatte, ist einfach erklärt: Trotz des im 18. Jahrhundert extrem großen Bedarfes an Holz für Industrie (Galshütten, Erzhütten) und den privaten Hausbrand sowie der gleichzeitig schlechten Wuchsleistung der Wälder, die nahezu verwüstet waren, schaffte es der reitende Jäger den Umständen Herr zu werden unter der Prämisse „Im Wald soll nur so viel Holz eingeschlagen werden, wie auch wieder nachwächst“ − ein Prinzip, nach dem die Forstwirtschaft in den deutschen Landen schon vor mehr als 300 Jahren handelte. Dieses Prinzip basiert auf der Idee des sächsischen Berghauptmannes Hans Carl von Carlowitz, der 1713 sein Buch „Naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht“ schrieb und in diesem Buch erstmals den Begriff der „Nachhaltigkeit“ prägte.

So wurde der Begriff „Nachhaltigkeit“ bereits damals durch einen Sachsen geprägt und entfaltet in dem historischen Vorbild des Erbförsters Utsch seine volle Wirkung an der Bewirtschaftung des Soonwaldes.

Die nachhaltige Forstwirtschaft konnten auch die Hilfsdienstkräfte in vollem Umfang bestaunen. So war es naheliegend, daß man zu Ehren der Natur und des Jägers auch das berühmte Lied „Der Jäger aus Kurpfalz“ gemeinsam anstimmte.

Man kehrte nach der Wanderung in das ansässige Gasthaus ein und konnte dort die wichtige Meldestellenarbeit in Form von freiwilligen Meldungen und Feststellungen der Staatsangehörigkeit machen.

Zum Abschluß des Denkmalbesuches ließen die Teilnehmer erneut die Fahne des Königreiches Preußen im Soonwalder Wind wehen, auf daß Frieden und Freiheit zurückkehrt in die deutschen Lande.

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